Vorbereitungskurs „Medizinisch-Psychologische Untersuchung“ bietet freie Plätze
Das neue Beratungsangebot der Diakonie Meißen in Großenhain richtet sich an Personen, die ihren Führerschein durch Suchtmittelkonsum verloren haben und sich gezielt auf eine MPU vorbereiten möchten oder Fragen dazu haben.
Viele Menschen begehen das neue Jahr mit guten Vorsätzen: Mehr Bewegung! Weniger Smartphone! Weniger Süßigkeiten! Weniger ist oft mehr, so macht es den Anschein. Dazu gehört auch der viel geäußerte Wunsch, weniger Alkohol zu trinken. Das ist nicht nur besser für die eigene Gesundheit, sondern verringert auch das Risiko, beim Fahren unter Drogeneinfluss ertappt zu werden und den Führerschein zu verlieren. Denn wird die Fahrerlaubnis infolge von Suchtmittelkonsum entzogen, müssen sich Betroffene einer „Medizinisch-Psychologischen Untersuchung“ (MPU) stellen.
Zur gezielten Vorbereitung gibt es ein neues Beratungsangebot der Diakonie Meißen. „In Großenhain fehlt ein solcher Kurs“, weiß Beraterin Bärbel Waldau, „obwohl der Bedarf tendenziell steigt. Vielen Personen ist gar nicht bewusst, dass sie den Führerschein schon verlieren, wenn sie mit 1,6 Promille auf dem Fahrrad erwischt werden. Die gefürchtete MPU ist also näher, als man gemeinhin denkt.“
Teilnahme verbessert Chancen auf erfolgreiche Prüfung
Das Angebot richtet sich an alle, die sich auf eine MPU vorbereiten möchten oder Fragen zu diesem Thema haben. „Betroffene müssen in der späteren Prüfung glaubhaft machen, dass sie wieder geeignet sind, am Straßenverkehr teilzunehmen. Dabei gibt es keine vorgefertigten Standardfragen, jede Untersuchung orientiert sich immer am Einzelfall. Neben einem Geschicklichkeitstest besteht die eigentliche Hürde vor allem in dem Gespräch mit dem Psychologen. Daher arbeiten wir gezielt an Erkenntnis und Einsicht der Teilnehmenden“, so Waldau.
In insgesamt zehn Einheiten macht die ausgebildete Sozial- und Verhaltenstherapeutin die Teilnehmenden in Einzel-/ Gruppengesprächen fit für die Prüfung. Dabei geht es nicht nur um eine genaue Berechnung von Alkohol-/Promillewerten, sondern insbesondere um Selbstreflexion: Welche Folgen haben meine Delikte kurz- und langfristig? Wie erreiche ich meine Ziele? Wie kenne und erkenne ich meine Grenzen? „In den Gesprächen versuche ich die Teilnehmenden dort abzuholen, wo sie sind. Wir sehen uns die individuellen Umstände genau an. Was waren Faktoren, die dazu geführt haben? Meine Erfahrung zeigt, dass zum Beispiel persönliche Schicksalsschläge, der Verlust der Arbeit und Überschuldung Trigger sein können, die relativ schnell in den Suchtmittelkonsum führen.“
Bärbel Waldau kennt die Ungewissheiten, mit denen Betroffene gerade am Anfang konfrontiert sind, nur zu gut. „Viele sind orientierungslos und fragen sich, wie sie sich überhaupt vorbereiten können. Diese Ängste und Unsicherheiten werden thematisiert und besprochen. Das setzt Motivation und Selbstdisziplin voraus. Nicht jedem gelingt ein erfolgreicher Abschluss. Insgesamt sind die Erfolgsaussichten aber gut. Ich habe auch schon erlebt, wie mir jemand sein neues Auto gezeigt hat, nachdem er die Untersuchung bestanden hat. Über solche Momente freue ich mich.“
Termine und Kontakt
MPU-Beratungen sind aktuell in Großenhain und Riesa möglich. Bei Bedarf können Kursangebote auch in Gruppenform zu individuell vereinbarten Terminen durchgeführt werden. Für weitere Informationen zur MPU-Beratung oder um einen Termin zu vereinbaren, besuchen Sie bitte unsere Website: Krankheit und Therapie - MPU-Beratung
Kontakt
Diakonisches Werk Meißen gGmbH
MPU-Beratung
Bärbel Waldau
Telefon: 0160 5124 023
E-Mail: baerbel.waldau(at)diakonie-meissen.de