Suchtprävention an der Förderschule
„Alkohol macht den Körper verrückt“: Suchtberatungsstelle Großenhain und Förderschule „Johanne-Nathusius“ der Diakonie Meißen sensibilisieren Schülerinnen und Schüler zu verschiedenen Suchtmitteln.
13 Jugendliche der Förderschule Johanne Nathusius haben in der letzten Juniwoche an der Aktionswoche „Sag Nein“ teilgenommen. Die 14- bis 19-Jährigen wurden in verschiedenen Workshops zu den Themen Alkohol, Nikotin, Cannabis, Mediensucht und „Nein-sagenKönnen“ ganz praktisch informiert.
Das Besondere dabei: Der Workshop ist speziell konzipiert für Schülerinnen und Schüler an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Etablierte und auch erfolgreich evaluierte Suchtpräventionsprogramme für Schulen lassen sich nicht eins zu eins auf die Zielgruppe der jungen Menschen mit geistiger Behinderung übertragen. Daher orientiert sich der Kurs an der konkreten Lebenssituation der Lernenden, findet handlungs- und erfahrungsorientiert statt und ermöglicht den Transfer in ähnliche Alltagssituationen – all das im individuellen Lernen, im eigenen Tempo, mit der eigenen Motivation und der individuellen Gedächtnisleistung.
Initiiert hatte die Projektwoche die Suchtberatungsstelle in Großenhain in Zusammenarbeit mit der Förderschule. „Nachdem ich an dem Zertifizierungskurs Sag Nein teilgenommen hatte“, erzählt Mitarbeiterin Katrin Klingner voller Begeisterung, „wollte ich unbedingt einen praktischen Bezug zu meiner Arbeitsstelle finden. Die Umsetzung an unserer Förderschule in Skässchen sehe ich als eine erste Möglichkeit, diesen Präventionskurs und seine Methoden bekannter zu machen.“
Das Team rund um Katrin Klingner hat die Jugendlichen mit vielen interaktiven Übungen hautnah einbezogen, um zu veranschaulichen, wie Süchte überhaupt entstehen und sich oft unbemerkt entwickeln. Dabei wurden die Inhalte auch multimedial aufbereitet. Zentral und innovativ war der Workshop zum Selbstwertgefühl „Nein-sagen-Können“: Dabei geht es darum, sich nicht willkürlich bedrängen oder mitziehen zu lassen. Während und nach der Coronazeit ist der Bedarf an den Beratungsdiensten der Diakonie Meißen spürbar gestiegen. Soziale Strukturen sind teils aufgebrochen, Konflikte bei Familien und Kindern entstanden. Rückzug und Isolierung sind nicht selten Symptome dessen. Suchtprävention ist ein Hilfsangebot, welches genau in diesen Krisenmomenten intervenieren kann.
In der „Johanne-Nathusius-Schule“, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, lernen seit über 30 Jahren Kinder und Jugendliche mit geistigen/körperlichen und sozial-emotionalen Beeinträchtigungen